2024 – Höhenfeuer

 „Tradition ist

die Weitergabe des Feuers,

nicht die Anbetung der Asche“

(Gustav Mahler)

Ehret die Bundesverfassung von 1999

 «Weisses Kreuz auf rotem Grund»

(Besungene Werte der Bundesverfassung)

https://www.youtube.com/watch?v=wEzCEtBCof8

(Neue Schweizer Nationalhymne, Text Werner Widmer)

«Frei sein»

Meine, unsere Kinder und Grosskinder sollten eine lebenswerte existenzsichernde Zukunft in Frieden, Selbstbestimmtheit und Freiheit haben dürfen.

Bereits im Januar 2021 schrieb ich:

Aufs Wesentliche fokussiert heisst für mich / für uns alle:

Singend & Musizierend für eine Welt in Liebe, Frieden und selbstbestimmter Freiheit einstehen. Wer FUER „ETWAS“ einsteht ist getragen von Vielem, das „man“ nicht sieht, spürbar ist und das Innere Licht leuchten lässt.

Dieser Weg ist nicht einfach, du wirst ausgegrenzt, verhöhnt, verlacht. Du fragst dich „Warum“, „Wieso“, „Wozu“; oft wird es keine Antwort geben, so meinst du.

 Dieser Weg (ist auch unser Weg) – Xavier Naidoo

https://www.youtube.com/watch?v=VS4fyxuFZvA&list=PLZlQZ8CP5RKG7Vj1xX3EBcqVJHq07S5Nl

 

Der deutsche Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe meinte folgendes:

„Es ist die Liebe,
die die Welt
im Innersten
zusammenhält“

Das ist wohl das, was viele, sehr viele Menschen ohne Angst auf die Strasse bringt. Die Liebe zu sich selbst, die Liebe zu den Kindern und Grosskinder, die Liebe zu den Menschen und allem Lebendigen auf Erden.

Arm vor allem jene Politiker, Staatsfrauen und -Männer, die kinderlos sind. Ihnen fehlen oft lebenswerte Visionen, ein sinnhafter Sinn. Noch ärmer aber Politiker, die ihren Kindern gegenüber mit ihrem Handeln, oder Nichthandeln eine grosse Last aufbürden. Was von ihnen allen übrig bleiben wird in den Köpfen der Menschen werden Erinnerungen an Politiker, Staatsfrauen und -Männer sein, deren Nachhaltigkeit in erster Linie aus Mangel (an Liebe), Frust, Geltungssucht und Menschenverachtung besteht.

Wahrlich ein gelebtes Leben zum Vergessen.

Im Internet las ich folgenden Spruch von einer, einem unbekannten Autor:

„LIEBE ist die Antwort ;
d
ie Frage ist unwichtig.“

 Wenn DU gerne mitmachen möchtest, dann melde dich bitte.
Nur gemeinsam können wir “Love Waves” (Wellen der Liebe) in alle Winkel des Universums fliessen lassen.

In Memoriam (Nachruf)

„Tradition ist die Weitergabe des Feuers
und nicht die Anbetung der Asche.“
(Gustav Mahler)

inarosing

Ina Rösing, Prof.Dr.Dr.h.c., Ulm/D

(4.02.1942 – 07.12.2018)

Ehrendoktor der Universität Luzern

Ethnologin, Kulturanthropologin

Meine liebste Freundin Ina SarINA, Freundin des Ankari,

wie liebtest du es, von mir in Mails so angesprochen zu werden! Und nun bist du heim gekehrt, dorthin, wo dich Ankari, der Wind der bolivianischen Anden, nur noch in Gedanken streichelt, dorthin, wo «alles Liebe» ist.

Ich erinnere mich gut an jenen Novembertag im 2011, wo wir uns begegnet sind; eindrücklich, tief berührend, und für mich sehr fruchtbar, denn du wurdest meine Förderin und Mäzenin. Dank dir, liebste Ina SarINA, konnte ich «mein» Buch von der Fusspilgerung auf der «Via Francigena» nach Rom herausgeben.

Ich sass allein in der hintersten Reihe, vorne referierte der mongolische Häuptling & Schamane Galsan Tschinag. Unbemerkt, sanft luftig hast du dich neben mich gesetzt und, leicht wie Ankari, der Wind, mich zart an der Schulter berührt und mich gefragt, wer ich denn sei, dass ich mir soviele Notizen machen würde. Ich muss zugeben, dass dies nicht üblich ist, denn die meisten Menschen lauschen gewöhnlich in teilweise entrückter, verzückter Art den Worten der, des Vortragenden.

Natürlich warst du mir schon beim Betreten des Raumes aufgefallen, denn du wirbeltest und drehtest dich in deinem selbstkomponierten Gewand durch den Raum, weswegen ich dir später den Beinamen SarINA gab. Wir wechselten dann lediglich zwei, drei Sätze, ich erfuhr, dass du eine «Schamanin» seist – und schon warst du wieder weg, entschwunden. So warst du bzw. so habe ich dich in diesen 7 Jahren der flüchtigen wenigen Begegnungen wahr genommen. «Schamanin» der Anden, naja. Erst als dich Galsan nach vorne bat zu ihm, dich als seine gute Freundin vorstellte, da wusste ich wer du bist. Oberflächlich gesehen. Doch du bist, liebste InaSarINA, weit viel mehr. Dein grosses Herz hast du den Bewohnern der Kallawaya in den bolivianischen Anden geschenkt, vielen Kindern hast du als Patin eine Ausbildung ermöglicht. Still, leise, husch, schnell wie ein Sommervogel kurz landen, und husch, wieder weg, fortgetragen von Ankari, dem Wind.

Nach dieser gehauchten ersten Begegnung in jenem November 2011 wusste ich, oder war es meine Innere Stimme, dass ich dich kontaktieren müsse. Also schrieb ich Frau Simon vom Verein «Open Hearts for Mongolia», die Veranstalterin, an mit der Bitte mein Mail an dich weiter zu leiten. Du hast doch tatsächlich zurück geschrieben, der Beginn einer tiefen innig verbundenen Freundschaft.

Als ich dir schrieb, dass ich mein erstes Buch geschrieben hätte, wolltest du unbedingt, dass ich es dir maile. Noch vorsichtig, hatte ich doch bereits mehrere Absagen von Verlagshäusern erhalten, schickte ich dir das erste Kapitel zu; doch du wolltest mehr. «Dein Buch muss veröffentlicht werden», liessest du mich wissen. Haha, wie bereits geschrieben zeigte niemand Interesse. Und im Eigendruck, als book-on-demand, kam mangels Geld für mich nicht in Frage; ich war, und bin es immer noch, was Geld betrifft «mausarm».  Du bestandest darauf: «Dein Buch muss veröffentlicht werden». Schliesslich fordertest du mich auf, einen Verlag zu gründen, ein Geschäftskonto zu eröffnen, und – es erschien mir wie ein Wunder – du überwiest mir den notwendigen Betrag, damit das Buch in Druck gehen konnte. Zwei, drei Sätze haben wir miteinander gesprochen, einige Mails ausgetauscht, und dann sowas. Wir waren doch Fremde, doch wir beide spürten die Seele der, des Anderen.

Wo du mir dann auch noch das Vorwort geschrieben hast, du, die in wissenschaftlichen Kreisen bekannte Persönlichkeit, ja, da war ich überglücklich. Und beim Lesen deiner wunderbaren Worte erkannte ich, weshalb. Es war mein Traum von «Odin», der dir den letzten Zweifel genommen haben muss.

Wenn ich «mein Büchlein» sehe, und dem gegenüber das Werk einer unermüdlich Schaffenden, von getriebenem Forschereifer Gehetzten, immerwährend und unstetig wie ein Sommervogel flatternd im Wind, dann, ja dann bleibt nur der tiestempfunden Respekt.

In über 30 Büchern hast du alles gesammelte Wissen der Kallawaya Tradition, der Medizinmänner und Schamanen, zusammen getragen. Zusammengetragen für die Nachwelt, wenn, was wir alle nicht hoffen, dieses unendliche Wissen einer längst erloschenen Hochkultur bei der ortsansässigen Bevölkerung vollends in Vergessenheit geraten ist.

Du hast es geschafft, liebste Ina SarINA, wohl nicht nur an mich dieses «Feuer der Tradition» weiterzugeben; und ich erinnere mich nun auch an einen Ausspruch eines Mannes beim Betrachten der Fischerboote auf den Azoren, an denen Fischer mit Malerarbeiten (ausmalen der Bugfigur, dem azoreanischen Wappentier, dem «Schwertfisch») beschäftigt waren. Auch er wies auf die Wichtigkeit des Bewahrens alter Traditionen hin. Im Sinne der Aussage von Gustav Mahler!

In hunderten, ja tausenden von Ritualen hast du nach der Wahrheit, nach dem tiefsten Sinn hinter allem Sinn, gesucht, gespürt; und akribisch, wissenschaftlich, fein säuberlich und detailgetreu alle Rituale, alle Handlungen, alle Kultischen Opfergaben beschrieben. So manche tiefe Erkenntnis hast du, liebste Freundin des Ankari, liebste Ina SarINA. erfahren. Wieviele Tagesmärsche, mit wievielen Strapazen,  hast du wohl unter deine Füsse genommen?  Diese Rituale fanden doch alle irgendwo in einer abgeschiedenen Hütte in den Anden statt. Tagesmärsche entfernt vom nächsten Dorf, oder einer Stadt. Tausende von Kilometern, nicht bloss meine 1’323 km nach Rom, müssen das gewesen sein. Tausende.

«Wie vom Blitz getroffen» hast du so manche universelle, tiefverborgene Weisheit erkannt. Deine vielen Bücher sind dein Geschenk an uns; die gewonnen Einsichten sind die kosmischen Gaben an dich, die du nun ewiglich in dir tragen wirst.

Sehr gefreut hat mich, dass du an meiner Buchvernissage am 22.9.2012 dabei warst. Du bist ausschlesslich deswegen von Ulm nach Luzern gekommen. Und, beinah untypisch für dich, du bliebst sogar zum gemeinsamen Nachtessen. Nicht lange zwar, denn, eben, der Sommervogel musste weiter. Das «Wohin» blieb mir oft verborgen, auch das «Warum». Das war auch richtig so, entsprach deinem Naturell; und echte beste Freunde haben sich nicht zu erklären.

Immer wieder hast du mich ermuntert, aufgefordert, weitere Bücher zu schreiben; du hast nicht verstanden, dass ich keine Lust hatte, Bücher «auf Halde» zu schreiben, die dann doch niemand liest. Ujnd, so dachte ich, wenn schon die Menschen heute kein Interesse an meinem Wissen haben, warum sollte dies in einer späteren Zeit anders sein. Heute weiss ich, dass du recht hattest, meine liebe Ina SarINA.

Ich sah und sehe mich mehr als Sänger denn als Buchautor. Mit der heilenden Kraft der Stimme können, so meine ich, mehr Herzen berührt werden, denn durch das Wort allein.

Ein wunderbarer Moment war, als ich dir im World Café Luzern, auf einer deiner flüchtigen Berührungen, meine beste Freundin Barbara (schigeli), begabte Pianistin, habe vorstellen dürfen. Ihr seid Freundinnen geworden, und ich kam zu zwei besten Freundinnen. Gefreut haben wir uns über deine Geschenke aus den Anden, Panflöten. Die eine kleinere Panflöte liegt auf meinem Klavier, die grosse hängt darüber. Barbara hat ihre Panflöten im Musikzimmer hin gebettet.

Wie gerne hätte ich dir, liebste InaSarINA, noch mein neuestes Vorhaben, «Singen für den Frieden», vorstellen wollen. Um deine Gesundheit wissend wollte ich dich nicht belasten, oder gar um Unterstützung ersuchen;

Mittels «Crowd Funding» wollte (und will) ich mir die notwendigen Mittel beschaffen;  und erst wenn alles aufgegleist ist, die ersten Songs im Studio aufgenommen, Konzerträume gemietet sind, dann erst wollte ich dich informieren und einladen, als Erste.

Jetzt bist du «als Erste» gegangen, der grosse Fährmann hat dich übers Wasser begleitet, wo deine, unsere Vorfahren, Ahnen bereits auf dich warten. Sobald du dann dort angekommen bist bei all unseren Vorausgegangenen, bei unserer kosmischen Familie, dann werde ich dir  liebste Ina SarINA, all das hier Geschriebene von meinem Lesegerät laut vorlesen lassen, damit du leise lauschen magst. Und wenn mich ein leichter Lufthauch streift, sanft wie Ankari, der Wind, dann weiss ich, dass du mir zuhörst, umgeben von vielen lieben Verstorbenen.
Nun bist du «heim gekehrt», liebste Ina SarINA, beigesetzt in Mutter Erde, «Pacha Mama» –  «Ankari», der Wind der Anden wartet vergeblich auf dich ….

Leo Rojas spielt «Pacha mama» / Mother Earth auf der Panflöte

https://www.youtube.com/watch?v=6FtWunBEIxg

Adieu, au revoir, adios,

Deine Freunde

Rolf von Wartburg, Rothenburg/CH

Barbara Gondolan, Moosseedorf/CH